Ruhig gelegen, etwas abseits der Gruppenräume, haben wir in 2021 einen besonderen Raum geschaffen:

Die Idee zu so einem Raum stammt aus Frankreich, genauer, Paris: Wir haben sie nach Aschhausen adaptiert… 

In der Farbeninsel[1] können die Kinder einmal pro Woche eine „Inselstunde“ erleben. Der Raum bietet ihnen die nötige Ruhe und Geborgenheit.

 


[1] Die originalen Begrifflichkeiten rund um diesen Raum dürfen aus urheberrechtlichen Gründen in Werbemitteln nicht benannt werden. Sprechen Sie uns bei Interesse gerne an.

In seiner besonderen Gestaltung lädt er die Kinder ein, ohne Vorgaben und Ergebniskontrolle zu malen. Sie können in den Farben „versinken“, mit dem Material experimentieren und aus ihrem inneren Antrieb heraus etwas zu Papier bringen. Vom Farbenspiel, über Formen und Gegenstände bis hin zu ganzen „Bildern“ – alles ist möglich.

Das Arbeiten mit dem hochwertigen Material bleibt nicht ohne Wirkung: die Lust am Spielen mit den Farben wird geweckt und die Kinder fühlen sich eingeladen, das, was sie bewegt, spontan zum Ausdruck zu bringen.

Der Palettentisch nimmt eine zentrale Rolle ein

Er steht in der Mitte des Raumes und enthält 18 verschiedene Farben, die sich auch noch mischen lassen. Zu jeder Farbe gehören drei Pinsel: zwei Kleine, ein Großer. Die Farbe muss also nicht ausgewaschen werden, es braucht auch nur wenig Wasser. Die Farben haben eine ganz besondere Leuchtkraft und sind sehr gut zum Senkrecht-Malen geeignet, ohne zu verlaufen.

Die Farben sind auf Kinderhöhe angeordnet, denn die Kinder malen in der Farbeninsel im Stehen.

 

Die Wände des Raumes sind mit einer weichen Holzschicht ausgekleidet und mit Packpapier überzogen. Daran werden die großen Blätter mit Heftzwecken befestigt.

Wenn Kinder in die Höhe malen möchten, bekommen sie einen Schemel oder eine Leiter – dann können sie mehrere übereinander hängende Blätter mühelos erreichen.

 

Eine besondere Rolle nimmt in den Inselstunden auch die begleitende erwachsene Person ein – sie assistiert den Kindern: Sie sollen sich gut ver- und umsorgt fühlen.

Wenn Unterstützung bei der Handhabe der Pinsel, im Umgang mit den Farben oder dem Papier nötig ist, steht die assistierende Person bereit und gibt dem Kind ohne großes Aufsehen Hilfestellung. Diese Art der Zuwendung vermittelt den Kindern eine Geborgenheit, die es ihnen ermöglicht, sich ganz der Sache zu widmen und im Prozess zu sein.

 

Die Inselstunde soll störungsfrei gelingen. Die Kinder bleiben eine Stunde dabei, Besuchende sind nicht vorgesehen. Wer fertig ist, kann nach dieser Zeit die Inselstunde beenden und zurück zu den anderen Kindern gehen.

Das Atelier in der Sterntalergruppe besteht in seiner bewährten Form weiterhin und kann zusätzlich täglich genutzt werden.

 

 

Die Bilder, die in den Inselstunden entstehen, verbleiben in der Farbeninsel. Sie verlassen den Raum nicht und werden nach der Inselstunde niemandem gezeigt.

 

Diese Regel ist die Voraussetzung dafür, dass die Kinder wirklich frei, spielerisch und spontan mit Farben und Pinseln hantieren können, denn

 

  • sie wissen, dass sie sich und ihr Bild hinterher niemandem erklären müssen.

  • sie wissen, dass sie nicht korrigiert werden.

  • sie sind keiner Kritik ausgesetzt, die ihren Mut, zu malen, beeinträchtigen kann.

  • sie malen frei – die These des Urhebers ist, dass Kinder, wenn sie wissen, dass das Ergebnis bewertet wird, im Malen beeinflusst werden und direkt so malen, dass ihr Bild den Betrachtenden gefällt – anstatt ihrer inneren Stimme und ihrem eigenen Pinselstrich zu vertrauen. Um zu gefallen, unterdrücken sie ihre eigenen Impulse. Das gilt es zu verhindern.

In der Farbeninsel geht es ausschließlich um den Prozess des Malens – es geht nicht um das Ergebnis!

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